Glaube

Gedanken aus dem Gemeindebrief November 2024:

HOFFNUNGSZEICHEN
… sind Lichtblicke, Symbole, etwas, was wir tun – um Dunkles heller zu machen. Um über den Horizont hinaus zu denken, zu träumen. Um eine Zukunft zu haben. Gerade in der dunklen Jahreszeit zählt jedes Licht. Im November gedenken wir unserer Verstorbenen. Wir stellen Kerzen ins Fenster, auf die Gräber. Gerade hörte ich von einer alten Tradition aus Siebenbürgen – wenn jemand stirbt, zu Hause oder im Krankenhaus – stellt man ein Licht ins Zimmer: Damit die Seele weiß, wie sie nach draußen gelangen kann. Zum Ewigkeitssonntag, oder auch Totensonntag hören wir die Zusage
GOTT IST DA - OHNE DAS ES EIN ENDE HAT.
Wir erinnern uns an unsere eigene Endlichkeit – dass unser Leben begrenzt ist. Wir erinnern uns an unsere Verstorbenen und hören von der Ewigkeit, die ihnen und uns verheißen ist. Gott hat kein Ende für uns vorgesehen, Gott ist mit uns, über jede Grenze hinaus. Unsere Bibel schenkt uns Bilder und Worte:
Neuer Himmel - ohne Tränen, wie Träumende werden wir sein - befreit, Gott wohnt unter uns, wir sind nicht allein, einsam, es ist nicht dunkel. Für Immer.
Versprochen, Geschenkt, Umsonst. Ohne Vorleistung, Unverdient. Gott hat für jeden von uns ein erfülltes Leben vorgesehen – oft genug kann es kaum gelebt werden. Sind die Bedingungen nicht so, wie sie sein sollten: frei von Angst, frei von Sorge, friedlich, frei von Krankheit und Gefährdung, in liebevollem Miteinander … Zur Weihnachtszeit erinnern wir uns an eine große Wende, die ganz klein beginnt. Mit Jesus - in einem einfachen Stall, bei einfachen Leuten, einer jungen Familie, erst auf der Suche nach Heimat und dann auf der Flucht vor Tyrannen, Soldaten, Verfolgung. Es wird so viel verknüpft mit neu geborenem Leben! Hoffnung auf Neubeginn, alles soll anders werden, leichter, geborgen, freier und sicherer als es bisher war. Kinder sollen eine Zukunft haben. Und Kinder sollen die Zukunft gestalten können. Jedes Licht zu Weihnachten erzählt von diesem Jesus – der von sich sagt:
ICH BIN DAS LICHT DER WELT.
Orientiert euch. Ein Ja sei bei euch ein Ja. Und ein Nein sei bei euch ein Nein. Unser Vater im Himmel bereitet euch einen neuen Himmel und eine neue Erde. Das ist kein Vertrösten, sondern Anspruch und Perspektive. Kein Weinen mehr, kein Klagen. Man sieht die Früchte der eigenen Arbeit, der eigenen Existenz. Frieden. Keine Bosheit mehr. Kein Schaden. Ich bin dabei, einen neuen Himmel und eine neue Erde zu schaffen. Leben ist angesagt. Und auch Sättigung. Gott ruft zu neuem Leben. Er hat dich nicht aufgegeben. Er hält an dir fest. Er hält zu dir. Gott schenkt Zukunft. Du bist ihm nicht egal. Gott leidet mit uns mit. Gott leidet an Unerfülltheit im Leben, am Ungelebten, am Zu-kurz-gekommenen. Gott leidet am Mangel, an Angst, an der Gefahr, an Gewalt, an Aussichtslosigkeit. Gott leidet an unseren Schmerzen, an unserer Krankheit, unseren Katastrophen, an unserem Tod. Gott geht von Anfang an mit. Und dann hat dieser Jesus, der Gottes Liebe in dieser Welt lebt, einen Zuspruch oder auch Anspruch an uns:
IHR SEID DAS LICHT DER WELT.
Macht euch nicht klein. Ihr werdet wahrgenommen. Tut Gutes. Stiftet Hoffnung. Suchet der Stadt und den Menschen das Beste. Schaut über diese Welt hinaus. Bleibe nicht an deine Grenzen hängen. So hat sich das Gott gedacht, ein Leben in der Gegenwart Gottes.
 - David Joram - 

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